Die Zeitreisende, Teil 4: Der Tempel und das geheime Grab (German Edition) by Hardy Manthey

Die Zeitreisende, Teil 4: Der Tempel und das geheime Grab (German Edition) by Hardy Manthey

Autor:Hardy Manthey [Manthey, Hardy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EDITION digital
veröffentlicht: 2012-05-22T22:00:00+00:00


Einige Wochen später

Noch einmal taucht Aphrodite hinab in die Tiefe des blauen Meeres, um dann kurz vor dem Ufer wieder aufzutauchen. Nach kräftigen Schwimmbewegungen steigt sie wie immer nackt aus dem Wasser. Heute war die Sicht unter Wasser nicht so gut, denn das Unwetter hat in der letzten Nacht das Wasser aufgewühlt und so die Sicht getrübt. Aphrodite setzt sich auf den Stein neben ihren Sachen und spielt mit den Füßen im Sand. Die Sonne und der warme Wind sollen sie trocknen. Sie ist wie fast jeden Tag auch heute wieder am Strand. Von hier hat sie einen tollen Blick über das Meer und kann auch ihren Tempel in seiner ganzen Pracht bewundern. Der weiße Marmor und das satte Grün der Bäume vor den Bergen dahinter lassen den Tempel noch schöner erstrahlen. Von hier aus sah sie den Tempel zuerst wachsen. Jetzt erstrahlt er in seiner ganzen Pracht. Im Sommer war sie mit Mende und den drei Kindern jeden Tag hier. Seit Wochen hat es endlich letzte Nacht den ersten heftigen Regenschauer gegeben. Der Sommer ist vorbei. Das Wasser ist aber noch angenehm warm. Nur die Kinder finden das Wasser nicht mehr so schön. So ist sie heute fast ganz alleine am Strand. Unter einem Baum im Schatten dösen zwei Legionäre vor sich hin. Ihre sogenannte Leibwache.

Seit diesem Giftanschlag herrscht eine ungesunde Angst um mein Leben in der Stadt. Denn was damals Eklasteos nicht erzählt hat, hat Valeria mir Tage später gesteckt. Am gleichen Tag, als ich ums Überleben kämpfte, ist ein Fischerboot gesunken. Die Fischer erreichten mit letzter Kraft das rettende Land. Gleich drei Frauen sind bei der Geburt ihrer Kinder gestorben. Auch der große Hortensius und sein Freund, Schachgegner und ewiger Verlierer Perjandros sind an diesem Tag gestorben. Jetzt sorgt sich ganz Syrakusae um mein Leben, als ginge es um ihr eigenes. So ist diese einsame Stunde am Strand die Ausnahme. Denn auch der Tempel mit den Diensten fordert meine ganze Aufmerksamkeit. Ich selbst habe noch keine Liebesdienste angeboten. Aber lange wird meine Enthaltsamkeit nicht mehr andauern. In einem Brief werde ich von Rupilius, dem Prätor Siziliens, mehr als eindeutig aufgefordert, ihm bei seinem nächsten Besuch in Syrakusae Gesellschaft zu leisten. Sonst halten sich die Männer bei mir zurück. Es scheint den Männern zu genügen, dass die Mädchen durch meine Hand gegangen sind. Auch haben die Männer schnell begriffen, dass erst in der zweiten Tageshälfte die Mädchen für sie da sind. Vormittags unterrichte ich sie mit Erfolg. Ich wollte eigentlich nie Lehrerin werden, aber das Unterrichten macht mir viel Spaß. Sie sind so wissbegierig. Das kenne ich aus meiner Schulzeit überhaupt nicht. Hätte ich doch meine Stiefkinder Flavius und Melissa auch so gut im Griff. Herrschte vor dem Tod ihres Vaters zwischen uns so eine Art Burgfrieden, wurde danach ein offener Krieg daraus. Meinen Stiefsohn Flavius traf ich im Garten knapp eine Woche nach dem Anschlag. Gute zehn Schritte vor mir blieb er stehen, warf mit einem Stein und beschimpfte mich: »Dreckige Hure, verrecken sollst du. Du bist schuld, dass ich nun auch meinen Vater verloren habe.



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